Das politische Leben lebt ja eigentlich vom persönlichen Kontakt.
Probleme besprechen und die Probleme zu lösen ist die Grundaufgabe der Politik. Dieses Leben ist natürlich, was den persönlichen Kontakt betrifft, völlig weggebrochen. Das Leben hat sich diesbezüglich auf Telefon und Soziale Medien reduziert. Leider, denn vieles was persönlich besprochen wird, kann man durch Mimik und Gestik interpretieren. Jetzt ist man auf sein Gehör reduziert.
Mich erreichen täglich viele Anrufe zur Kurzarbeit bzw zu Abmeldungen aber auch von Betrieben, die nicht wissen, wie sie den kommenden Monat überleben sollen. Als Stadt versuchen wir hier alles was möglich ist, um zu helfen. Nachdem wir aber vor der größten Krise seit dem 2. Weltkrieg stehen, kann diese Krise nur gemeinsam von Gemeinde, Land und Bund bewältigt werden. Auch auf die Gemeinde werden mehr Kosten zukommen als bis jetzt gedacht.
Auf Ihre Frage, was kann vom Homeoffice aus gemacht werden, kann ich Ihnen sagen, fast alles. Da sehe ich auch den Vorteil dieser Krise. Wo man davor noch überlegte, welche Gebäude man als Gemeinde anmieten muss um alle unterzubringen, weil Homeoffice keine Möglichkeit ist, sieht die Welt heute ganz anders aus. Für fast alle Bereiche geht Homeoffice. Hier sehe ich ein enormes Einsparungspotenzial für die Stadt. Geld, das wir jetzt dringend anderswo brauchen werden.
Ein fixer Bestandteil meines Tagesablaufes ist der tägliche Kaffee am Balkon! Dies war es davor aber auch. Nach dem Aufstehen und den üblichen Tätigkeiten nehme ich mir eine Tasse Kaffee, bevorzugt von den Kaffeemachern und lese am Balkon, egal bei welchem Wetter, die Tageszeitungen. Dies wird sich auch so schnell nicht ändern. Ansonsten gehe ich viel Spazieren, was aber auch früher schon zu meinem Alltag gehörte.
Jetzt geht man allerdings aus meiner Sicht bewusster und lässt die Welt anders auf sich wirken. Besonders freue ich mich wieder auf einen normalen Marktsamstag, an dem ich, nach einem regionalen Einkauf, auch wieder auf einen Frühschoppen mit Freunden gehen kann.